Bluffen beim Poker

Beim Bluff wird eine Hand, die eigentlich überhaupt keinen Wert hat, als gute Hand angepriesen. Insbesondere Anfänger sollten diese Vorgehensweise nur mit äußerster Vorsicht nutzen, denn erfahrene Spieler erkennen einen Bluff teilweise sehr schnell und nehmen den Bluffer aus.

Ein häufiger Fehler

Das wichtigste beim Bluffen ist, dass der Bluff konsequent durchgezogen wird. Hat man einmal damit begonnen, darf man in der Runde nicht mehr zurückstecken. Viele Anfänger bluffen mit kleinen Beträgen und fallen dadurch schnell auf. Ein Bluff ist nur wirksam, wenn er mit einem hohen Einsatz gespielt wird. Der hohe Einsatz symbolisiert eine gute Hand und bringt die Konkurrenten eher dazu, eine mittelstarke Hand abzuwerfen, obwohl sie damit eigentlich gewinnen würden.

Die richtige Situation für einen erfolgreichen Bluff

Die meisten Situationen erfordern ein spontanes Handeln und sind nicht wirklich planbar. Es gibt jedoch ein paar Faustregeln, die grundsätzlich nicht schlecht sind. Ein Bluff funktioniert am besten, wenn nur noch wenige Spieler im Rennen sind. Bei mehr als zwei Gegenspielern sollte man eher keinen Bluff wagen, am besten funktioniert ein Bluff bei einem Gegenspieler. Beim Pokern ist es grundsätzlich ein Vorteil, wenn man am Ende der Runde sitzt. Falls die vorherigen Spieler allesamt gecheckt haben, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie keine starken Karten auf der Hand halten. Mit einem hohen Einsatz wird man die Spieler mit den schwachen Händen aus dem Spiel vertreiben. Gegner mit einen kleinen Stack werden eher nicht mitgehen, wenn sie nicht eine ausgezeichnete Hand haben. Hier sollte man jedoch Vorsicht walten lassen, denn Spieler mit wenigen Chips callen in der Regel nicht, sondern gehen dann direkt All-In.

Der Einsatz muss passen

Der Einsatz beim Bluff sollte mindestens die Hälfte des Pots betragen, maximal Dreiviertel. Falls ein anderer Spieler am Tisch mitgeht, sollte man sich lieber aus der Runde verabschieden, weil dieser Spieler wahrscheinlich gute Karten besitzt. Man kann zwar auch einen weiteren Bluff nachschieben, dabei erhöht sich das Verlustrisiko aber immens. Anfänger sollten es deshalb bei einem Bluff belassen. Bluffs sieht man häufig im Fernsehen, weil sie sehr spektakulär sind. Anfänger lassen sich davon häufig verleiten und nehmen sie für zu wichtig. Man sollte sich erstmal einen Überblick über den Tisch und die Gegner verschaffen, bis man mit dem Bluffen beginnt. Weniger ist manchmal mehr und Anfänger sollten Verluste durch Bluffs vermeiden.

Einen Bluff entlarven

Beim Pokern kommt es immer wieder vor, dass ein Konkurrent einen gewaltigen Berg an Chips in den Pot wirft. Man kann ihm glauben, dass er eine starke Hand hat und die eigenen Karten wegwerfen. Andererseits kann man den Einsatz mitgehen, wenn man selbst starke Karten hat oder den Bluff erkannt hat. Meistens sieht man an der Reaktion des Gegenspielers, ob er wirklich nur geblufft hat. Jeder Spieler freut sich, wenn er einen solchen Bluff erkennt und Profit daraus schlagen kann. Es kann jedoch auch dazu führen, dass man starke Hände des Gegenspielers mitgeht, weil man an einen Bluff denkt. In der Regel wird relativ wenige geblufft, deshalb ist die Chance auf einen Verlust wesentlich höher als die auf einen Gewinn. Erfahrene Gegenspieler freuen sich über solche Spieler, schließlich bescheren sie ihnen eine Menge Chips.

Nicht auf die Emotionen hören

Bluffs muss man also erkennen und nicht einfach hohe Einsätze nachspielen in der Hoffnung, dass der Gegner geblufft hat. Man muss sich weder auf sein Gefühl verlassen, noch die Gesichtszüge des Gegenspielers analysieren. Man kann teilweise auf Bluffs schließen, indem man die Einsätze und die Blätter der Gegner analysiert und ins Verhältnis setzt. Wenn sich mit den Karten in der Mitte gute Möglichkeiten ergeben, hat der Gegner wahrscheinlich auch ein gutes Blatt. Möglicherweise setzt der Gegenspieler aber auch erst ganz am Ende der Runde eine größere Summe, obwohl er dies vorher noch nicht gemacht hat. Dann handelt es sich möglicherweise um einen Bluff. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich durch die letzte der fünf Karten in der Mitte plötzlich ein gutes Blatt ergibt ist zwar vorhanden, aber relativ gering.