Position beim Poker

Die Position des Spielers am Pokertisch ist für die Spielstrategie ein zentraler Aspekt. Dies gilt besonders bei der Spielvariante No Limits Texas Hold´em. Hohe Paare lassen sich in der Regel von jeder Position heraus spielen, bei niedrigeren Paaren ist dies dagegen nicht ganz so einfach. Hier ist die Tischposition eines Spielers entscheidend, auch im Hinblick auf von den Gegnern bereits gespielte Aktionen.

Die Position beim Poker – eine Definition

Die Position ist die Bezeichnung für den Zeitpunkt, wann ein Pokerspieler am Zug ist.

Sie gilt für jeweils eine Setzrunde am Pokertisch und hängt vom Dealer ab. Beim Dealer liegt auch der Button, und dieser wechselt im Uhrzeigersinn nach jeder Hand. Wenn mehr Gegner vor der eigenen Position am Zug sind, besitzt man dementsprechend mehr Informationen. Die Stellung am Tisch besagt, zu welchem Zeitpunkt man eine Entscheidung treffen muss.

Daraus leitet sich folgender Leitsatz ab: Je früher ein Zug im Pokerspiel erfolgt, desto besser sollte die Hand sein.

Einteilung der Positionen im Pokerspiel

Generell existieren an einem Pokertisch mit zehn Spielern auch zehn Positionen. Diese kann man in vier unterschiedliche Gruppen einteilen: frühe Positionen, mittlere Positionen, späte Positionen und Blinds.

Abhängig vom Button nennt man alle Positionen absolute Positionen.

Der Dealer und der rechts von diesem sitzende Gegner bilden die späten Positionen. Den Kartengeber nennt man „Button“, und der Spieler rechts vom Kartengeber ist der „Cutoff“. Dieser ist vor dem Button am Zug.

Die drei Positionen rechts vom Cutoff und Button bilden die mittleren Positionen. Diese nennt man „Middle Position 1“, „Middle Position 2“ und „Middle Position 3“. Man kürzt diese auch als MP1, MP2 und MP3 ab.

Links vom Button sitzen zwei Player mit Pflichteinsätzen. Diese bezeichnet man als „Blinds“. Der Spieler links vom Dealer heisst dabei „Small Blind“. Sein Pflichteinsatz ist kleiner als der des „Big Blind“. Dieser sitzt rechts vom Small Blind. Beide Positionen kürzt man auch mit SB und BB ab.

Direkt nach den Blinds sind die frühen Positionen des Pokerspiels am Zug. Diese nennt man „Under the Gun 1“, „Under the Gun 2“ und „Under the Gun 3“ (Abkürzungen: UTG1, UTG2 und UTG3).

Sitzen weniger als zehn Spieler am Pokertisch, fallen nacheinander verschiedene Positionen weg. Dies sind zuerst die frühen Positionen, dann die mittleren Positionen und zum Schluss die späten Positionen.

Absolute und relative Positionen

Die absolute Position ist die Position im Verhältnis zum Button. Bei der relativen Position handelt es sich um die Position in Relation zu den noch im Spiel agierenden Spielern. Dabei geht man immer von der relativen Stellung zu dem Spieler aus, der am ehesten setzt. Generell unterscheidet man zwischen drei relativen Positionen: In Position, Sandwich und Out of Position.

In Position (IP) spielt man, wenn man nach einem Gegner an der Reihe ist und dementsprechend auf dessen Aktion reagieren kann. Out of Position (OOP) ist man dagegen in der umgekehrten Situation, wenn man vor dem Kontrahenten spielen muss und dieser entsprechend reagieren kann.

Verbleiben nach einem Flop mehrere Gegenspieler, ist dies ein so genannter „Multiway Pot“. Ist man dabei zwischen zwei Kontrahenten an der Reihe, handelt es sich um die Sandwich Position.

Vor- und Nachteile von Pokerpositionen

Auf dem Button selbst sitzt man in der besten absoluten Position. Der Grund dafür ist, dass in jeder Setzrunde zunächst alle anderen Spieler am Zug sind. Somit kann man Informationen über die einzelnen Handstärken anhand der gefällten Entscheidungen sammeln und seine eigene Entscheidung möglichst optimal treffen.

Die Position im Small Blind ist die schlechteste absolute Position. Hier muss man in jeder Setzrunde als erster eine Entscheidung treffen, ohne Informationen von den anderen Spielern zu haben.
Mit vielen Gegnern hinter der eigenen Position läuft man Gefahr, nach einem Flop Out of Position zu spielen. Generell gilt, dass man nach einem Flop mit jeder Position näher am Button mit höherer Wahrscheinlichkeit Out of Position spielen muss.

In Position nach einem Flop hat man einen klaren Informationsvorteil. Zuerst müssen die Kontrahenten spielen, und so kann man viele Informationen für das eigene Spiel sammeln. Außerdem ist den Gegnern nicht bekannt, wie man selbst im Spiel agieren wird. Die ermöglicht eine gute Kontrolle über den Gegenspieler.